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Aquamarin im Edelsteinlexikon von carat-online.at

Aquamarin im Rechteckschliff
Aquamarin im Tropfenschliff
Aquamarin

Der Aquamarin ist neben dem Smaragd der bekannteste Vertreter aus der Beryll-Familie. Seine Farbgebung schwankt zwischen hellem blaugrün und intensivem Blau. Diesem Umstand verdankt er auch seinen Namen, der aus dem lateinischen übersetzt „Wasser des Meeres“ bedeutet.

Die begehrteste, weil auch seltenste Aquamarinfarbe ist ein tiefes Blau, benannt nach der Santa Maria-Mine in Brasilien. Die meisten Aquamarine werden zum Zweck der Farbintensivierung bei Temperaturen zwischen 350° und 450° Celsius gebrannt, um so eine bessere Farbqualität zu erreichen. Dafür werden vor allem farbschwache oder grünliche Aquamarine verwendet, die sonst nur einen sehr geringen Verkaufspreis erzielen würden. Allerdings ist dieser Vorgang nicht ganz einfach, zumal jede Mine anderes Material liefert und die bereits geschliffenen Steine weitestgehend frei von Einschlüssen sein müssen, da sonst die Gefahr besteht, dass der Edelstein zerspringt. Die auf diesem Wege erzielte Farbe ist absolut beständig und von Aquamarin-Naturfarben nicht zu unterscheiden. Bei Temperaturen von über 500° Celsius werden hitzebehandelte Aquamarine wieder entfärbt. Für den Goldschmied oder Edelsteinfasser bedeutet das in der Schmuckverarbeitung ein zusätzliches Risiko, denn schon aufgrund der Beryll-typischen Sprödigkeit sind die Kanten eines Aquamarins mit Vorsicht zu behandeln!

Aus der brasilianischen Maxixe-Mine sind Aquamarine bekannt, deren Farbe durch radioaktive Bestrahlung (ähnlich dem behandelten Blautopas) intensiviert wurde – allerdings bleicht dieses Blau durch Sonneneinstrahlung allmählich wieder aus. Gemäß den Bestimmungen der C.I.B.J.O. müssen diese Aquamarine als behandelt deklariert werden.

Aquamarin-Lagerstätten gibt es auf allen Kontinenten. Die wichtigsten Aquamarin-Vorkommen mit Edelsteinqualität liegen in Brasilien, USA, Madagaskar, Kenia, Nigeria Indien, Pakistan und Russland.
Der bislang größte Aquamarin-Kristall wurde Anfang des letzten Jahrhunderts in Minas Gerais, Brasilien gefunden. Aus seinen über 110 kg wurden insgesamt über 4.400 Einzelsteine mit ca 200.000 Carat Gesamtgewicht geschliffen.

Da Aquamarin – zumindest im Vergleich mit vielen anderen Edelsteinen – ein relativ häufig vorkommendes Mineral ist, sollte man beim Kauf auf möglichst einschlußfreie Qualität Wert legen.

Aquamarin ist als Monatsstein dem März zugeordnet und gilt seit Jahrhunderten als Glücksstein der Seefahrer.

Gemmologie

Mineral: Beryll-Gruppe
Mineralklasse: Silicate
Varietät: Aquamarin
Chemismus: Aluminium-Beryllium-Silicat mit Spuren von Eisen
Mohshärte: 7,5 - 8
Kristallstruktur: hexagonal
Dichte: 2,68 - 2,74
Farbe(n): verschiedene Blautöne, blaugrün
Lichtbrechung: 1,564 - 1,596
Doppelbrechung: 0,004 bis 0,009
Pleochroismus: deutlich

Letzte Aktualisierung am 07.01.2021

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