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Quarze im Edelsteinlexikon von carat-online.at

Bergkristall im Octagon Treppenschliff
Prasiolith im Ovalschliff
Rutilquarz im Tropfenschliff

Unter Quarz versteht man eine Mineraliengruppe mit gleichem Chemismus und sehr ähnlichen physikalischen Eigenschaften. Die Unterscheidung erfolgt in zwei Hauptgruppen, den makrokristallinen Quarzen (Kristalle mit freiem Auge sichtbar) sowie den mikrokristallinen Quarzen, deren Kristalle nur unter dem Mikroskop erkennbar sind.

Der Name Quarz stammt aus den slawischen und bedeutet “hart“. In unserer Erdkruste sind Quarze nach der Feldspat-Gruppe das zweithäufigste Mineral. Reiner Quarz ist transparent sowie völlig farblos und wird als Bergkristall bezeichnet. Der Begriff “Kristall“ leitet sich aus dem griechischen Wort für Eis ab, weil man farblosen Quarz für Ewiggefrorenes hielt.

Die bekanntesten makrokristallinen Quarz-Varietäten sind: Amethyst, Ametrin, Aventurin, Bergkristall, Citrin, Prasiolith, Rauchquarz und Rosenquarz. Diese Quarze weisen immer einen Härtegrad von 7 auf der 10-teiligen Mohsskala auf.

Zu den mikrokristallinen Quarzen zählen u.a.: Achat, Chalcedon, Chrysopras, Heliotrop, Jaspis und Karneol. Die Quarze dieser Kategorie haben häufig einen etwas geringeren Härtegrad von 6,5 – was in den meisten Fällen an einem fremdmineralischen Anteil liegt.

Eine attraktive Besonderheit stellen die vielfältigen Einschlüsse in Quarz dar, die in ausgesuchter Edelstein-Qualität absolute Liebhaberpreise erzielen. Die bekannteste Varietät ist der Rutilquarz mit seinen nadelähnlichen Einschlussmustern, es gibt jedoch eine fast unüberschaubare Anzahl von Flüssigkeits- oder Festkörpereinschlüssen in Quarzen, die in geschliffener Form – frei von sonstigen Fehlern - absolut unverwechselbare und kostbare Edelsteine ergeben. In den letzten Jahren haben engagierte Edelsteinsammler, Gemmologen und Mineralogen diese Materie wissenschaftlich aufgearbeitet und auch in verschiedenen Fachbüchern publiziert. Besonders zu empfehlen sind dabei “Einschlüsse in Quarz“, Bode-Verlag, ISBN 3-925094-81-4, sowie “Bildatlas der Einschlüsse in Edelsteinen“, ABC-Verlag Zürich, ISBN 3-85504-094-X.

Allen Quarzen gemeinsam sind ideale Trageeigenschaften für Schmuckzwecke und eine weitestgehende Unempfindlichkeit gegenüber chemischen Einflüssen des Alltags (Parfum, Haarspray, Seife etc.).

In den letzten Jahren sind große Mengen an absolut einschlussfreie, und farbintensivem, Rauchquarz, Prasiolith und Bergkristall in den Handel gelangt, die sich bei genauer gemmologischer Analyse als im Labor erzeugt (sogenannte Hydrothermal-Synthesen) herausgestellt haben. Leider sind immer noch beträchtliche Mengen dieses Materials im Umlauf – darum ist immer Vorsicht geboten, wenn scheinbar erstklassige Quarze zu besonders günstigen Preisen angeboten werden!

Gemmologie

Mineral: Quarz-Gruppe
Mineralklasse: Oxide
Varietät: Amethyst
Chemismus: Siliciumdioxid
Mohshärte: 7
Kristallstruktur: trigonal
Dichte: 2,65
Farbe(n): violett, lila, flieder
Lichtbrechung: 1,544 - 1,553
Doppelbrechung: 0,009
Pleochroismus: sehr schwach

Letzte Aktualisierung am 07.01.2021

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