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Spodumen im Edelsteinlexikon von carat-online.at

Hiddenit im Ovalschliff
Kunzit im Tropfenschliff
Spodumen im Rechteckschliff

Das Mineral Spodumen tritt in 3 völlig unterschiedlichen Farbvarietäten auf. Am bekanntesten ist der rosafarbene Kunzit, gefolgt vom gelblichgrünen Hiddenit und der farblosen Form. Der überwiegende Anteil an gefundenen Spodumen-Kristallen weist eine gräuliche Färbung und fast keinerlei Transparenz auf, daher bezieht sich auch der Name, welcher aus dem griechischen übersetzt “aschefarben“ bedeutet.

Kunzit

Benannt nach dem US-amerikanischen Mineralogen Kunz, der dieses Mineral 1902 erstmals beschrieben hat. Mindere Farbqualitäten lassen sich durch Brennen bei ca. 150° C deutlich verbessern, allerdings können diese Farben durch Einfluss von UV-Licht wieder allmählich ausbleichen. Als farbgebendes Element fungieren – wie auch bei der optisch sehr ähnlichen Beryll-Varietät Morganit – Spuren von Mangan im Kristallgitter.

Die begehrtesten Farben sind ein kräftiges Rosa oder ein heller Fliederton, bei besonders intensiven Farben (z.B. pink) ist immer von einer Behandlung durch Bestrahlung auszugehen.

Hiddenit

Auch bei diesem Edelstein stand wieder ein amerikanischer Geologe namens Hidden Pate.
Hiddenit ist weitaus seltener als Kunzit und kann in den Farben grün bis zu gelb vorkommen.
Als farbgebende Substanz fungieren Spuren von Chrom. Die teuerste Naturfarbe ist ein lebhaftes mittelgrün, besonders intensive Grüntöne sind immer durch Bestrahlung entstanden.

Farbloser Spodumen

Diese Varietät wird manchmal “Triphan“ genannt, aber dieser aus dem griechischen stammende Begriff bedeutet soviel wie “drei Erscheinungsformen“ und steht als Synonym für die gesamte Spodumen-Gruppe. Die farblosen Exemplare werden vorwiegend für Sammler angeboten, denn es gibt etliche preiswertere und trotzdem weitaus besser für Schmuckzwecke geeignete farblose Edelsteine, wie z.B. den Topas oder Bergkristall.


Allen Varietäten gemeinsam ist ein deutlicher Pleochroismus und besonders lebhafter Glasglanz. Um die meist nicht sehr kräftigen Farben gut zur Geltung zu bringen, sollte die Tafelfacette immer senkrecht zur Hauptachse des Kristalls liegen. Der Edelsteinschleifer muss bei diesem leicht spaltbaren Mineral immer sein ganzes Geschick einsetzen, denn es gibt nicht viele Edelsteine, die so schwierig zu facettieren bzw. zu polieren sind. Weniger versierte Goldschmiede lehnen es oft ab, einen Spodumen zu verarbeiten, weil dieser Edelstein aufgrund seiner Sprödigkeit als besonders stoßempfindlich gilt. Tatsache ist, dass diese Steine bei guter Qualität und professioneller Verarbeitung durchaus für “tragbare“ Schmuckstücke geeignet sind.

Spodumen in Edelsteinqualität liefern aktuell Madagaskar, Brasilien, USA, Pakistan und Afghanistan.

Gemmologie

Gemmologie

Mineral: Spodumen
Mineralklasse: Silicate
Varietät: Spodumen, Kunzit, Hiddenit
Chemismus: Lithium-Aluminium-Silicat
Mohshärte: 6,5 - 7
Kristallstruktur: monoklin
Dichte: 3,15 - 3,21
Farbe(n): farblos, gelb, grün, gelbgrün, rosa, helles Flieder
Lichtbrechung: 1,660 - 1,681
Doppelbrechung: 0,014 - 0,016
Pleochroismus: deutlich

Letzte Aktualisierung am 07.01.2021

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